Starke Führung gibt Sicherheit

Am vergangenen Wochenende war mal wieder ein Hallenfußballturnier angesagt. Unser Sohn spielt in der F2, das sind aktuell die Jahrgänge 2006 und jünger. Im Training lernen die Jungs neben den spielerischen Feinheiten auch das Regelwerk des Fußballs kennen. Was nun beim Hallenturnier passiert ist, hat sehr deutlich gezeigt, was passiert, wenn klare Regeln nicht klar kommuniziert und umgesetzt werden.

Wir gehen einmal davon aus, dass einer der Schiedsrichter einfach nur einen schlechten Tag hatte, und es geht hier auch nicht darum, die Leistung des Schiedsrichters zu bewerten. Aber es geht darum aufzuzeigen, was passiert, wenn klar definierte Regeln nicht beachtet bzw. inkonsequent umgesetzt werden.

Kleines Beispiel – im Strafraum prallen zwei Spieler aufeinander, kein Foul, einfach nur zu wenig Platz auf dem Feld. Einer der Spieler bleibt liegen, während das Spiel in der anderen Hälfte weiterläuft. Der Schiedsrichter bemerkt erst aufgrund der Zuschauerreaktionen, dass ein Spieler am Boden liegt. Er unterbricht das Spiel, geht zum verletzten Spieler, geht dann quer über das Feld, um den Ball zu holen, legt ihn auf den Neun-Meter-Punkt und pfeift relativ zügig den Strafstoß an. Der Ball zappelt im Netz, bevor der Torhüter auch nur ansatzweise verstanden hat, was hier gerade passiert ist.

Das Ergebnis der Aktion – alle Spieler auf dem Platz verunsichert, die Zuschauer auf 180. Und all das nur, weil zum Einen die konsequente Umsetzung des Regelwerks gefehlt hat und zum Anderen die Kommunikation zu wünschen übrig lies.

Und nun weg vom Fußballfeld und hinein in die Unternehmen – auch ein Unternehmen gibt sich klare Regeln. Nennt dies Vision und Mission und erfüllt das Geschriebene mit Leben. Die Führungskräfte orientieren sich in ihrem Tun und Handeln an diesen Grundsätzen und führen die Mitarbeiter innerhalb dieser Leitlinien konsequent und kommunikativ (und immer mit dem notwendigen Handlungsfreiraum).

Doch was passiert, wenn die Führung nicht zu den Regeln passt? Wenn die Führungskraft inkonsequent und für die Mitarbeiter nicht nachvollziehbar handelt? Dann geschieht das Gleiche wie auf dem Fußballplatz – die Spieler (Mitarbeiter) sind verunsichert, fühlen sich nicht geführt sondern irgendwie alleine gelassen. Und die Zuschauer (Kunden/Lieferanten/Geschäftspartner) werden es auch früher oder später merken.

Füllen Sie als Führungskraft Ihren Handlungsspielraum mit Leben – kommunizieren Sie klar und führen Sie innerhalb der gegebenen Leitlinien konsequent. Das schafft Sicherheit und die Mitarbeiter werden Sie sehr zu schätzen wissen.

Führungskrise

Wenn man den Medien glauben darf, dann haben wir in Deutschland momentan eine handfeste Regierungskrise. Der Rücktritt eines Ministers war der vorübergehende Höhepunkt eine „Affäre“, die damit angefangen hat, dass zwei Menschen miteinander gesprochen haben und Informationen ausgetauscht haben.

Ich plädiere immer wieder für Transparenz und eine gute Informationspolitik in den Unternehmen. Und nichts anderes ist hier jetzt auch passiert. Okay, es waren vielleicht Informationen, die der Minister besser hätte für sich behalten sollen um die staatsanwaltlichen Ermittlungen nicht zu untergraben, aber ein wenig Fingerspitzengefühl darf man von Politikern (und auch von Führungskräften) ja durchaus erwarten.

Aber gehen wir mal weg von diesen politischen Spielchen und hinein in die Unternehmen – Transparenz und Informationsfluss sollten in den Unternehmen GROSS geschrieben werden. Der Glaube, man könne den Informationsfluss kontrollieren, ist so verbreitet wie trügerisch. Warum also nicht gleich eine offene Informationskultur im Unternehmen pflegen. Eine offene Informationskultur, die für alle Mitarbeiter offen und zugänglich ist, gehört heute zum „guten Ton“ eines Unternehmens. Geschlossene Informationssysteme, die nur den Führungskräften zur Verfügung stehen, zeugen von Misstrauen den Mitarbeitern gegenüber.

Die Regierungskrise wurde durch zu offenen Umgang mit Informationen ausgelöst – lasses Sie es nicht zur einer Führungskrise kommen, weil Sie zu wenig Informationen mit den Mitarbeitern teilen. Denn wenn keine Informationen fließen, brodelt die Gerüchteküche – und das kann keiner wollen! Und dafür gibt es die Bild-Zeitung!